Mercedes Zündaussetzer 4. Zyl.

Wieder mal ein schönes Beispiel wie man sich von Fehlercodes täuschen lassen kann !

 

Eine A Klasse mit dem viel versprechenden Fehlercode - Zündaussetzer 4. Zyl.- kam zu uns. Bei der Probefahrt war deutlich zu merken das da ein zyl. fehlt aber nicht immer. Für seine 10 Jahre und nur 35000 km gelaufen war das Fahrzeug in allerbestem Zustand. Also los gings mit System.

Die üblichen Verdächtigen wie Zündkerze, Zündleitungen und Zündspule waren schnell geprüft doch ohne jeglichen Erfolg ! Was brauchen wir?

Ein Zündfähiges Gemisch zur rechten Zeit (nicht vergessen) und den Funken dazu und auch den zur richtigen Zeit.

Da die Kerzen raus waren sicherheitshalber mal die Kompression gemessen!    Und siehe da 4. Zylinder hatte etwas über 2 bar weniger Druck als alle anderen.  Vor einiger Zeit hatte uns eine C klasse genau mit diesem Problem geärgert also Entschlossen wir uns das erst mal in Ordnung zu bringen. Die Ventile des 4.Zylinders waren tatsächlich etwas verkokt. Der Ventilspielausgleich funktionierte auch also müßte es jetzt besser sein.  Denkste !

Jetzt gings los, erst mal alle Zündungsrelevanten Signale messen.

Das Signal vom Steuerteil zur Zündspule für beide Zünspulen war absolut Okay. Also Zündungseitig alles in bester Ordnung!

Zum Erzeugen dieses Signal braucht man aber noch das Signal Kurbelwellensensor und Nockenwellensensor Temperaturfühler Ansaugluft, Klopfsensor,Druckgeber.

Kurze Erklärung wie folgt:

beim Starten des Motors wird die Einspritzfolge entsprechend der Zündfolge aus den Spannungssignalen vom Positionsgeber Kurbelwelle und dem Hallgeber Nockenwelle festgelegt. Dazu muß der Zünd OT von Zyl. 1 erkannt werden.

Das Steuergerät erkennt an der 2. negativen Flanke nach der Lücke des Spannungssignals vom Kurbelwellensensor die OT Stellung der Zyl. 1 und 4. Ist zu diesem Zeitpunkt das Spannungsignal des Nockenwellensensors auf 0 Volt (low) verarbeitet das das Steuergerät die zur Erkennung des Zünd OT von Zyl 1.

Klingt schlimm , lässt sich aber mit einem Oszilloskop gut darstellen.

Genau so sahen die Signale auch aus also auch Okay. Oben Kurbelwelle unten Nockenwelle und auch zum richtigen Zeitpunkt.

Temperatursensor und Drucksensor arbeiteten auch normal.

So nahmen wir uns das Kraftstoffsytem vor. Am Anfang hatten wir schon mal den Kraftstoffdruck gemessen der mit 4 bar sehr gut war.


An den 4 Einspritzdüsen nahmen wir die Messung vor könnte ja sein das ein Signal nicht richtig ist. Aber auch hier Fehlanzeige!

 

Wir Erinnern uns ,die Mechanik ist in Ordnung , Zündung Okay, Kraftstoffsystem arbeitet gut was soll das sein ?

Die Messung der Abgase ergab einen Überschuß an Sauerstoff wie gesagt  so ca 3 %.    Das heißt nach Verbrennung des Kraftsoffes im Zylinder blieb noch Sauerstoff übrig !

Uns fehlt also irgendwo oder besser im 4 Zylinder etwas Kraftstoff so unsere Vermutung.

Dafür ist einzig und allein die Einspritzdüse verantwortlich !

Wenn wir die Einspritzdüse des 4Zylinders in den 3 Zylinder einbauenund umgekehrt muss bei einem Defekt der Fehler mitwandern!

Also 3 Zyl. Zündaussetzer.

Und genau so war es auch.

Die Einspritzdüse war einfach mechanisch defekt und öffnete nicht korrekt.

 

Mercedes arbeitet mit Zylinderabschaltungen das heisst sollte ein Zylinder nicht arbeiten wird die Einspritzdüse nicht angesteuert um den Katalysator vor unverbrannten Kraftstoff zu schützen. Wir hatten uns schon gewundert warum das Steuerteil immer sagte Abschaltung inaktiv obwohl Zündaussetzer da waren. ( Unsrer Meinung nach)

Der 4 Zylinder lief mit nur nicht richtig und der Sauerstoffüberschuss lies das Steuerteil denken (rechnen) Zündaussetzer. Die Aussetzer waren zu wenig um das Abschaltsystem zu aktivieren, den das wird über den Kurbelwellensensor gemessen . Desen Bild war aber Okay.

 

Man sieht nicht nur Fehler auslesen und man hat den Fehler gefunden ,auch die Mechanik spielt noch eine grosse Rolle und schnell lässt man sich täuschen.